Nahe an der Krönung
Die Dragons verbleiben in der 4. Liga. Ein Sieg und zwei Niederlagen vor heimischem Publikum reichen nicht aus, um den angestrebten Aufstieg zu realisieren. Es fehlte denkbar wenig. Als letztlich entscheidend für die Nicht-Relegation erwies sich die Eröffnungspartie am Samstagabend gegen Bern Captials Ost II. die Hauptstädter – angereist im Reisecar und mit einer äusserst stimmungsvollen und lautstarken Entourage – präsentierten sich als enorm charakterstarker Mannschaftsverbund, jedoch keineswegs als unüberwindbare Hürde. Die Dragons hatten über das ganze Spiel gesehen klar mehr hochkarätige Torchancen, scheiterten jedoch Mal für Mal an einem überragenden gegnerischen Torhüter oder an den eigenen Nerven und vermochten in den hektischen Schlussminuten mit mehreren Überzahlgelegenheiten das Spiel nicht mehr in die für sie richtigen Bahnen zu lenken. Am Ende hiess es 4:5. Die „Caps“ besiegten am Folgetag auch noch Appenzell und sicherten sich damit bereits nach zwei von drei Spielen den Aufstieg. Man kann dieser tollen Truppe und ihrem Anhang nur von Herzen gratulieren, trug sie doch einen grossen Teil zu einem fantastischen Unihockeywochenende bei.
Somit standen die Dragons vor den beiden Sonntagsspielen bereits mit dem Rücken zur Wand. Nur zwei Vollerfolge konnten den Traum vom Aufstieg am Leben erhalten. Nicht eben ermutigend mutete die Tatsache an, dass sich das Lazarett weiter vergrössert hatte und man mit nur noch knapp mehr als zwei Linien antreten konnte – gegenüber Vollbestand fehlte mehr als ein kompletter Block mit etatmässigen Stammspielern verletzungs-, krankheits- oder abwesenheitshalber. Von den zahlreichen weiteren Bobölis der verbliebenen Akteure gar nicht erst zu reden.
RD March-Höfe Altendorf hatte etwas überraschend am Vorabend gegen Appenzell den Kürzeren gezogen, weshalb sich der Verlierer des Duells definitiv aus dem Aufstiegsrennen würde verabschieden müssen. Den Dragons erging es so ziemlich um 180 Grad anders als im ersten Spiel: Zwar agierte man etwas weniger stilsicher, jedoch fighteten die verbliebenen Spieler wie die Löwen (respektive Drachen) und zogen das Spielglück für einmal auf ihre Seite. Eine frühe Drei-Tore-Führung gab man nicht mehr aus den Händen und erreichte mit dem 3:1-Erfolg auf unerwartet souveräne Art und Weise die Finalissima um den zweiten Platz im Oberhaus.
Gegner im dritten und entscheidenden Spiel war UH Appenzell II. Konnten die Dragons die Direktbegegnungen in der Gruppenphase ausgeglichen gestalten (Sieg, Unentschieden, Niederlage) wurden diese doch in der Schlusstabelle um fünf Punkte distanziert. Doch jetzt war die Ausgangslage eine völlig andere. Während die Mörschwiler mit dem letzten Aufgebot antraten, figurierten in den Reihen von Appenzell diverse Verstärkungsspieler aus der 1. Liga – ein Faktor, welcher den Dragons schon in der Vergangenheit den ein oder anderen Aufstieg vermasselt hatte. Die Mannschaft versuchte noch einmal alles in die Waagschale zu werfen und wehrte sich nach Kräften, am Ende war aber nicht mehr genug Sprit im Tank, um den spielerisch überlegenen Gegner ernsthaft in die Bredouille zu bringen. Das Endresultat von 1:3 ist dennoch aller Ehren wert. Somit steigt auch Appenzell in die 3. Liga auf, wozu wir herzlich gratulieren, wenngleich uns die stets spannenden Direktvergleiche fehlen werden.
Obschon die Enttäuschung über die letztlich nicht von Erfolg gekrönte Aufstiegskampagne vorerst überwiegte und der Konjunktiv mehr als einmal bemüht wurde, dürfen die Dragons mit etwas Abstand betrachtet durchaus stolz auf die erbrachte Leistung sein. Umso mehr kann man sich und vor allem den zahlreichen fleissigen Helferinnen und Helfern auf die Schultern klopfen für die einwandfreie Organisation des Wochenendes. Insbesondere die durchs Band freundschaftliche und gesellige Atmosphäre unter den Mannschaften war grosse Werbung für den Unihockeysport und ein tolles Erlebnis für alle, die dabei waren.
We’ll be back!