Herren Grossfeld – Runde 4 (Heimrunde)

Ein fast perfekter Sonntagnachmittag in Mörschwil


Mit den Dragons und den Heimrunden ist es historisch so eine Sache: Einerseits macht es natürlich doppelt und dreifach Spass, in der Sporthalle Seeblick vor den stets zahlreichen und lautstarken Heimfans sein Können unter Beweis zu stellen, andererseits haben übersteigerte Erwartungshaltungen und Übermotivation in der Vergangenheit auch schon des Öfteren in unbefriedigenden Resultaten gemündet. Tabellentechnisch war die Ausgangslage klar: Gegen zwei Mitglieder des extrem breiten Verfolgerpulks, zu dem nebst der halben Liga man selber zählt, mussten Punkte her, um die Lücke zum Leader aus Frauenfeld nicht weiter anschwellen zu lassen. Trotz Black Friday im Rückspiegel und Cyber Monday vor der Tür wollten die Dragons also ihre Haut so teuer wie möglich verkaufen.

UHC Herisau III – TSV Mörschwil Dragons 2:2 (0:2)
Tore für die Dragons: 2. Ehrbar (Rettenmeier), 6. Beadini (Hanimann)

Traumstart bestellt? Traumstart geliefert! Ehrbar pfefferte im zweiten Anlauf den armen Kunststoffball ansatz- und humorlos ins Chribeli. Wenig überraschend sah sich daraufhin Beadini herausgefordert nachzuziehen und wühlte so lange im Slot herum, bis es erneut im Herisauer Tor klingelte. Da waren noch keine sechs Minuten gespielt und die Zeichen standen extrem günstig, dass die Dragons dieses durchaus traditionsreiche und prestigeträchtige Duell für sich würden entscheiden können. Der Rest der ersten Halbzeit sah temporeichen Unihockeysport und beidseitig gute bis sehr gute Abschlussmöglichkeiten, jedoch war jeweils entweder der Torhüter zu reaktionsschnell oder die Abmessung des Tores zu knapp.Eine Verletzung von Jochum zwang die Dragons dazu, zur Pause von drei auf zwei Blöcke umzustellen. Die Ausserrhödler gaben sich verständlicherweise noch lange nicht geschlagen und erhöhten den Druck auf den Mörschwiler Spielaufbau und die Intensität im Infight an der Bande. Das Heimteam seinerseits verlor je länger je mehr seine Stilsicherheit und liess vermehrt die Aufmerksamkeit in der eigenen Zone vermissen. Lange ging dies gut, bis es fünf Minuten vor dem Ende dann innert kurzer Zeit plötzlich doch noch zweimal hinter Kilchmann einschlug. Butter weg vom Brot, Punkteteilung. Ärgerlich auf jeden Fall, leistungsgerecht allemal.

UH Appenzell III – TSV Mörschwil Dragons 0:3 (0:3)
Tore für die Dragons: 6. Von Allmen, 12. Bühler (Ehrbar), 14. Bühler (Hauser)

Weiter ging’s mit der sportlichen Tour d’Appäzöll, Gegner in Spiel zwei war die Dritte von Appenzell. In der vergangenen Partie hatten die Dragons bekanntlich Probleme damit, mit fünf gegen fünf Spielern Tore zu erzielen. Was macht man da clevererweise? Logisch: Strafen fassen! Beadini setzte diese Taktik als Erster erfolgreich um, von Allmen musste anschliessend nur noch einmal übers komplette Feld dribbeln und Backhand zur Führung verwerten. Captain Zaugg opferte sich als Nächster fürs Team und sah von der Strafbank aus, wie der antrittsstarke Ehrbar das erhöhte Platzangebot optimal nutzte und für Bühler auflegte, welcher Shorthander Nummer 2 erzielte. Dass es auch in numerischer Gleichzahl geht, bewies Bühler nur zwei Minuten später, als er schneller auf einen Abpraller reagierte als sein Gegenspieler und auf 3:0 stellte. Torhüter Schlumpf wollte auch noch etwas zum Teamerfolg beitragen und provozierte eine weitere Unterzahlsituation für die Dragons, welche diese jedoch enttäuschender weise nicht auszunutzen vermochte – ebenso wenig wie zwei Überzahlspiele im weiteren Verlauf der Partie.Die zweiten zwanzig Minuten sahen Mörschwiler, die – anders als früher am Nachmittag – zu keinem Zeitpunkt nachliessen und ganz im Gegenteil ihrerseits weiterhin die Offensive forcierten. So lief die Spielzeit herunter, ohne dass man um die wohlverdienten zwei Bohnen bangen musste. Kleiner Schönheitsfehler: Zum wiederholten Mal sündigte man zu häufig vor dem gegnerischen Gehäuse. Darüber konnte man allerdings in der Stunde des Erfolgs leicht hinwegsehen. Drei Punkte also. Das sind zwar nicht vier Punkte, aber doch deutlich mehr als keine Punkte. Da sich im Übrigen auch der Rest der Liga an die Dreierregel hielt, hat sich die Tabelle lediglich parallel nach oben verschoben. Status quo bedeutet: Spannung garantiert für den Rest der Saison! Das nächste Mal kurz vor Weihnachten in Herisau gegen Flims und Zürich Oberland. Auswärts-Supporter immer willkommen.

Für die Dragons im Einsatz:
Torhüter: Kilchmann (Spiel 1), Schlumpf (Spiel 2)
Feldspieler: Hanimann, Zaugg, von Allmen, Beadini, Nitsch; Ammann, Wick, Bühler, Hauser, Jochum; Müller, Rettenmeier, Aggeler, Ehrbar, Sutter

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